Kumaon ist das Land des mächtigen Himalaya im Norden Indiens, wo das Essen nur für die Götter geeignet ist – einfach, rein und nahrhaft. Die Natur hat diesem Land (dem Bundesstaat Uttarakhand) Millionen von Kräutern, essbaren Wurzeln, wilden Beeren, grünen Blättern und Hülsenfrüchten geschenkt.
Eine wärmende Wintervorspeise mit hohem Vitamin-C-Gehalt ist “Sana Hua Nimbu”, hergestellt aus einheimischen Zitronen, Jaggery, einer Paste aus Marihuanasamen, Minze und grünen Chilis, die mit Quark aufgeschlagen wird. Man muss es nur noch schlürfen, denn die Süße des Jaggery gleicht die spritzigen Zitronenstücke im Mund aus.
Die Menschen in Kumaon ernähren sich überwiegend vegetarisch. Die eisenhaltigen Currys und Hülsenfrüchte werden stundenlang über dem Holzfeuer gekocht und mit scharfen Kräutern wie Jambu, Jhakeya, Gandherni und Bhanga (Marihuanasamen) verfeinert – eine seltene Erfahrung, die man genießen sollte.
Gauhat ist eine Hülsenfrucht, die in ihrer Wirkung so warm ist, dass sie dafür bekannt ist, die Gallensteine im menschlichen Körper zu schmelzen, und die zur Sprengung von Steinminen verwendet wurde. Der in dieser Region angebaute Reis ist grobkörnig und süß im Geschmack. Die Schönheit der Ungeschliffenheit!
Wenn Sie in einem der grünsten Bundesstaaten Indiens leben, dann sollten Sie unbedingt Kaapha, eine Kombination aus Spinat und Kräutern, mit Reis probieren. Diese Zubereitungen sind nach stundenlangem, langsamem Kochen fast schwarz, bis das Grün den Eisengehalt des Topfes aufnimmt. Sehr nährstoffreich und mit heißem Reis zu genießen.
Eine wirklich scharfe Zubereitung ist das Kheere ka raiyta – Gurken, geschlagener Quark, zerstoßene gelbe Senfkörner und Salz nach Geschmack. Es ist fast wie eine Gurke, die man zu allem essen kann.
Die Kumoaoni haben eine ähnliche Vorliebe für süßes Fleisch wie die Indianer. Der klebrige braune Karamell mit Zuckerkugeln ist auch bei den Touristen sehr beliebt – er heißt “Baal Mithai”. Das brotartige, nach Grieß und Anis schmeckende Dessert, das fast wie ein Jalebi schmeckt, wird am besten bei einer Tasse Tee oder mit einem Klecks Vanilleeis zum Nachtisch gegessen.
Die Kumaoni-Küche ist eine delikate Geschmacksmischung, die sich mit der Zeit entwickelt. Es sind keine starken Aromen, aber sie verleihen Ihren Speisen eine subtile Würze. Es handelt sich um ein wirklich einfaches essbares Erlebnis, das mit einem Begriff wie “Comfort Food”, Aromen und Düften einhergeht, mit denen man aufgewachsen ist.